Zertifikate

Kompetenzzentrum Endometriose

Über 30.000 Frauen erkranken jährlich an Endometriose. Dennoch wird diese Krankheit noch viel zu wenig beachtet. Vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnose vergehen durchschnittlich 6 bis 8 Jahre. Bei dieser chronischen aber gutartigen Erkrankung siedelt sich Gewebe, ähnlich dem der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), an den Eierstöcken, Eileitern, Darm, Blase oder dem Bauchfell an. In seltenen Fällen sind auch andere Organe betroffen, wie z. B. die Lunge. Wie die Gebärmutterschleimhaut so ist auch das Endometriosegewebe von den Geschlechtshormonen Östrogen bzw. Gestagen abhängig und wird durch diese beeinflusst. Daher werden die Endometrioseherde von den Hormonen des Monatszyklus beeinflusst. Es besteht ein höheres Risiko für Fehlgeburten und Eileiterschwangerschaften.

Endometriosezentrum

Das Endometriosezentrum der Klinikum Dahme-Spreewald GmbHam Achenbach-Krankenhaus wurde 2009 etabliert und zertifiziert. 2012 folgte die die erste Re-Zertifizierung, 2015 die zweite als Klinisches Endometriosezentrum.

Zertifizierung

Das „Endometriosezentrum Klinikum Dahme-Spreewald“ hat 2009, 2012 und 2015 das Zertifikat als Klinisches Endometriosezentrum erhalten. Dies umfasst neben der Netzwerkstruktur die Teilnahme an Qualitätszirkeln, Fortbildungen und Kooperation mit der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. und Selbsthilfegruppen vor Ort, differenzierte Diagnostik mit unterschiedlichen Verfahren direkt am Standort des Zentrums sowie operative Behandlung (Endoskopie, MIC, Laparotomie) vor Ort, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit relevanten Fachdisziplinen am Standort, mit niedergelassenen Ärzten und weiteren Spezialisten, Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Endometrioseforschung. Bei der Re-Zertifizierung werden die evidenzbasierten Empfehlungen zu Diagnose und Therapie der Endometriose der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) einbezogen. Die Zertifizierung belegt darüber hinaus die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen, die intensive und umfassende Betreuung der Patientinnen und deren Unterstützung, z.B. bei Anträgen auf Reha-Maßnahmen sowie die Einbindung von ergänzenden Therapieansätzen wie Schmerztherapie oder Akupunktur.

Das Zertifikat

Die Stiftung Endometrioseforschung, die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. und die Europäische Endometriose-Liga zertifizieren seit 2006 Endometriosezentren. Voraussetzung für das Zertifikat ist ein Prüfverfahren, in dem Mediziner und Betroffene den Aufbau und die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern begutachten. Bewertet werden die Struktur des Netzwerks, die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten, Information und Weiterbildung für Ärzte und ggf. wissenschaftliche Untersuchungen durch Teilnahme an Studien sowie Informationsveranstaltungen für Patientinnen und die Zusammenarbeit mit Selbsthilfeorganisationen und -gruppen. Bei der Zertifizierung werden sowohl medizinische Qualität als auch die Qualität der Kooperationen und der Versorgung aus Patientenperspektive berücksichtigt (Struktur- und Prozessqualität). Die Zertifizierung folgt dem Stufenkonzept der Stiftung Endometriose-Forschung zur Anerkennung von Endometriosezentren.

Kontakt

Dr. med. Rüdiger Müller

Tel.: (03375) 288 229
E-Mail: ruediger.mueller@sana.de