„Die Zahl der betroffenen Frauen ist groß. Etwa 60 Prozent aller Patientinnen mit Inkontinenz macht eine überaktive Blase zu schaffen“, sagt Dr. Wenke Pomaska. Die Leitende Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikum Dahme-Spreewald ist unter anderem auf den Schwerpunkt Urogynäkologie spezialisiert. Dieser Fachbereich befasst sich vorrangig mit der Diagnose und Therapie von Senkungserkrankungen der weiblichen Genitale, von Blasen- und Darmfunktionsstörungen sowie von Beschwerden nach Geburtsverletzungen.
Harndrang aus heiterem Himmel
„Frauen mit einer überaktiven Blase überfällt immer wieder ein plötzlicher Harndrang. Das Bedürfnis, zur Toilette gehen zu müssen, kommt dabei meist wie aus heiterem Himmel und die Patientinnen haben nur eine ganz kurze Vorwarnzeit“, erklärt die erfahrene Fachärztin die Erkrankung, die auch als imperativer Harndrang bezeichnet wird und unabhängig von Infektionen der Blase auftritt. Für die Betroffenen bringt das oft große Einschränkungen im Alltag und einen hohen Leidensdruck mit sich. „Die Frauen gehen sehr häufig zur Toilette, auch nachts“, weiß Dr. Wenke Pomaska. Soziale Aktivitäten wie Reisen und Unternehmungen mit Freunden oder Grundbedürfnisse wie nächtliches Durchschlafen und mehr wird für viele Betroffene zum Problem.
Urogynäkologische Spezial-Sprechstunde
„Die Ursachen können vorangegangene Infektionen, nervale Störungen oder Veränderungen in der Blasenwand sein. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Koffein- oder Alkoholkonsum sowie eine gewisse genetische Veranlagung“, sagt die Leitende Oberärztin. In ihrem Vortrag am 19. März 2025 geht sie ausführlich auf Symptome und Risiken ein und erläutert, welche Möglichkeiten zur Diagnostik die moderne Medizin bietet. „Wir bieten Patientinnen eine spezielle urogynäkologische Sprechstunde, in der wir uns Zeit für eine intensive Beratung und umfassende Diagnostik nehmen“, so Dr. Wenke Pomaska. Bei einer urodynamischen Messung können Ursachen und Art der Inkontinenz genau bestimmt und so Behandlungsansätze aufgezeigt werden. „Wir haben mehrere Möglichkeiten der Therapie – von konservativen Ansätzen mit Medikamenten bis zu operativen Eingriffen wie einer Botox-Injektion durch die Harnröhre in die Harnblase“, erklärt die Gynäkologin, die in ihrem Vortrag näher auf einzelne Behandlungsverfahren eingehen wird. Nach dem Vortrag haben Interessierte die Möglichkeit, Fragen zum Thema zu stellen und sich Rat zu holen.
Kostenfrei und ohne Voranmeldung
Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr im Raum Lubin der Spreewaldklinik Lübben. Die Teilnahme ist kostenfrei und eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.